Häufig gestellte Fragen
Wann ist der optimale Zeitpunkt, Retainer bei SCHEU-DENTAL zu bestellen?
Der optimale Zeitpunkt ist der letzte Kontrolltermin vor Abschluss der aktiven Behandlung.
Auch wenn geplant ist, die Retention zunächst über eine herausnehmbare Spange (Retentionsplatte, Retentionsaligner) vorzunehmen, empfehlen wir, den MEMOTAIN® Retainer möglichst schnell einzusetzen, spätestens 2-3 Monate nach Abschluss der aktiven Behandlung. Wenn die Retention ausschließlich über den MEMOTAIN® Retainer verlaufen soll, empfehlen wir den Retainer spätestens 2-3 Wochen nach Abschluss der aktiven Behandlung einzusetzen. Grundsätzlich wichtig ist, dass zwischen dem Zeitpunkt des Abdrucks oder des Scans und dem Einsetzen des CAD/CAM-Retainers keine Zahnbewegung im Frontzahnbereich mehr stattfindet. Der CAD/CAM-Retainer wird passgenau auf das von Ihnen bereitgestellte Modell (oder Scan) angefertigt. Der Liefertermin des CAD/CAM-Retainers ist maximal 6 Arbeitstage nach Eingang der Modelle (oder des Scans).
Wie lang ist die Lieferfrist für einen CAD/CAM-Retainer?
Der Liefertermin des CAD/CAM-Retainers beträgt maximal 9 Arbeitstage nach Eingang der Modelle (oder des Scans).
Wer entwirft den CAD/CAM-Retainer digital?
Der CAD/CAM-Retainer wird von einem Zahntechniker mit mehrjähriger Berufserfahrung entworfen.
Ich weiß nicht, ob mein Patient zu tief beißt, um einen OK-Retainer bekommen zu können. Was soll ich tun?
Falls Sie sich nach Begutachtung der Modelle nicht sicher sind, setzen Sie im Bestellformular ein Häkchen bei „Bitte Retainer erst nach Rücksprache anfertigen“. In diesem Fall macht Ihnen das SCHEU-DENTAL-Team einen oder mehrere Vorschläge für eine mögliche Positionierung des Retainers.
Unsere Erfahrung zeigt: Wir können mit absoluter Sicherheit im Vorfeld sagen, ob genügend Platz für einen CAD/CAM-Retainer vorhanden ist oder nicht. Sie werden nie einen CAD/CAM-Retainer kleben und im Nachhinein feststellen, dass der Patient Okklusionskontakte mit dem CAD/CAM-Retainer aufweist.
Ein CAD/CAM-Retainer von 1,2 – 2,2 ist fast immer möglich (selbst bei starker Ausprägung eines Tiefbisses). Auch ein CAD/CAM-Retainer von 1,3 – 3,3 ist in der Regel selbst bei tiefen Bissen möglich. Bitte bedenken Sie, dass der Draht lediglich 0,012" x 0,012" stark ist und dass durch den Entwurf des Retainers mittels einer 3-D-Software der optimale Sitz des Retainers gefunden wird!
Aus welchem Material wird der CAD/CAM-Retainer hergestellt?
Der CAD/CAM-Retainer besteht aus einem 0,012" x 0,012" bzw. 0,4 mm x 0,4 mm starken Vierkantbogen aus Nitinol©. Vor Auslieferung wird der CAD/CAM-Retainer allerdings elektropoliert. Durch diese Nachbehandlung schrumpft der CAD/CAM-Retainer zirkulär um wenige µm und die Kanten werden abgerundet.
Wie kann ein kieferorthopädisches Behandlungsergebnis stabilisiert werden?
Neben Lingualretainern, welche man als festsitzende Retentionsapparaturen bezeichnet, gibt es alternativ herausnehmbare Geräte. Diese müssen Tag und Nacht in den ersten Monaten nach Abschluss der aktiven Behandlung getragen werden. Nach ca. 3 - 6 Monaten reduziert man die Tragezeit auf nachts. Herausnehmbare Retentionsapparaturen können die Position der Zähne genauso gut stabilisieren wie festsitzende Retainer, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie konsequent jede Nacht getragen werden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass nach 5 Jahren nur noch die wenigsten Patienten ihre herausnehmbaren Retentionsapparaturen tragen [Pratt MC et al.: Evaluation of retention protocols among members of the American Association of Orthodontists in the United States. Am J Orthod Dentofacial Orthop. 2011 Oct;140(4):520-6]. Andere Autoren gehen so weit zu fordern, dass jeder Patient nach Abschluss der aktiven Behandlung mit einem festsitzenden Retainer versorgt werden sollte, um unerwünschten Zahnbewegungen adäquat vorbeugen zu können [Durbin DD: Relapse and the Need for Permanent Fixed Retention. J Clin Orthod. 2001 Dec;35(12):723-7].
Warum muss nach jeder kieferorthopädischen Behandlung das Behandlungsergebnis stabilisiert werden?
Die Sicherung des Behandlungsergebnisses ist ein essenzieller Bestandteil jeder kieferorthopädischen Therapie. Denn Zähne zeigen die Tendenz, sich nach der Korrektur wieder in Richtung ihrer ursprünglichen Position zu bewegen. Um dies zu vermeiden, ist es unerlässlich, die Zähne in ihrer posttherapeutischen Position zu halten. Je länger man die Zahnbögen durch eine Retentionsapparatur stabilisiert, desto geringer ist das Bestreben der Zähne, sich in Richtung ihrer ursprünglichen Position zu bewegen.
Wie lange muss man die Zähne nach dem Entfernen der Zahnspange in ihrer Position stabilisieren?
Diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Als Faustregel gilt: Die Retentionsphase sollte ungefähr doppelt so lange dauern wie die aktive Behandlung. Wenn man also 2 Jahre lang eine feste Zahnspange getragen hat, sollte man das erreichte Behandlungsergebnis 4 Jahre durch eine Retentionsapparatur stabilisieren. Allerdings zeigen die verschiedenen Zahn- und Kieferfehlstellungen unterschiedlich starke Rezidivneigungen. Eine feste Regel gibt es daher nicht. Der Trend der modernen Kieferorthopädie geht in Richtung der sogenannten „life-long retention“, d. h. der lebenslangen Stabilisierung des Behandlungsergebnisses. Möchte man sicherstellen, dass die Zähne für immer in ihrer Position stabil bleiben, muss man diese Position auch für immer sichern.
Eine lebenslange Retention kann auch unabhängig von einem kieferorthopädischen Rezidiv sinnvoll werden. Bei vielen Patienten entsteht im Laufe des Lebens ein Engstand im Frontzahnbereich, der sogenannte „tertiäre Engstand“ (im UK häufiger als im OK). Diese Zahnfehlstellung ist so üblich, dass Professor Fastlicht den tertiären Engstand sogar als „anatomisch physiologisches Phänomen“ beschreibt.
Gibt es einen Zeitpunkt, ab dem ich die Retentionsapparatur weglassen kann ...
... und absolute Sicherheit habe, dass sich meine Zähne nicht mehr verschieben?
Leider nein! Zähne können sich zeitlebens bewegen. Das kieferorthopädische Rezidiv kann zwar oft nach ausreichender Retentionszeit ausgeschlossen werden, aber das Entstehen einer neuen Zahnfehlstellung ist dennoch möglich. Typischerweise entwickeln Menschen im Laufe des Lebens (nach Abschluss der Gebissentwicklung) einen Engstand im Frontzahnbereich. Dieser tritt zuerst im Unterkiefer auf und kann sich auch auf die Oberkieferfront ausweiten. Der Fachbegriff für dieses Phänomen lautet „tertiärer Engstand“. Solange man eine Retentionsapparatur trägt, ist man sowohl vor dem kieferorthopädischen Rezidiv als auch vor dem Entstehen einer neuen Zahnfehlstellung geschützt.
Welche Indikationen bestehen für die Behandlung mit einem CAD/CAM-Retainer?
Die Behandlung mit dem CAD/CAM-Retainer ist in folgenden Fällen empfehlenswert:
- nach einer kieferorthopädischen Behandlung zur permanenten Sicherung des Behandlungsergebnisses
- zur Prävention eines tertiären Engstandes
- zur Stabilisierung der Zähne im Rahmen einer Parodontaltherapie
- zur Stabilisierung der Zähne nach einem Trauma
Wie klebe ich den MEMOTAIN richtig?
Der MEMOTAIN ist aus Nickel? Was ist mit einer Nickelallergie?
Seit den 1970er-Jahren wird Nitinol für den intraoralen Einsatz in der Kieferorthopädie verwendet. Des Weiteren kommt das Material bei der Herstellung von Stents zum Einsatz. Für diesen Zweck, mit maximal hohen Anforderungen an das Material, bietet sich Nitinol an aufgrund seiner herausragenden Biokompatibilität und Korrosionsfestigkeit. Ein wichtiger Faktor für die Biokompatibilität und Korrosionsfestigkeit ist die Oberflächenbeschaffenheit bzw. deren Vergütung. Der MEMOTAIN wird wie bei der Stentproduktion bearbeitet und weist eine extrem glatte Oberfläche mit einem keimabweisenden Charakter auf.
Die Induzierung einer allergischen Reaktion durch den intraoralen Einsatz von Nitinol ist nahezu ausgeschlossen. Es gibt Studien, die zeigen, dass Patienten mit einer bestehenden „Nickelallergie“ bei oraler Exposition keine anaphylaktische Reaktion zeigen. Diesem Umstand liegt zugrunde, dass die „Nickelallergie“ in Realität eine Nickelsulfitallergie ist. Damit Nickelsulfit entstehen kann, muss Nickel mit Schwefel reagieren. Hierzu kommt es regelmäßig, wenn z. B. in Modeschmuck verarbeitetes Nickel mit dem Schwefel aus dem Schweiß zu Nickelsulfit reagiert. Glücklicherweise gibt es weder Schweißdrüsen noch andere Schwefelquellen in der Mundhöhle, sodass das allergen wirkende Nickelsulfit nicht entstehen kann. Der Einsatz ist somit unbedenklich. Trotzdem gibt es vereinzelt Fallberichte in der Literatur, welche von einer oral ausgelösten „Nickelallergie“ berichten. Diese Einzelfälle sind wissenschaftlich nicht zu erklären.
Kann man einen Abdruck nehmen, wenn sich noch Brackets auf den Zähnen befinden?
Ja, aber nur, wenn die Brackets bukkal und nicht lingual positioniert sind.
Welches Adhäsiv sollte ich zum Bonden verwenden?
Für die Befestigung eines MEMOTAIN® Retainers können sowohl hoch gefüllte als auch niedrig gefüllte Komposite verwendet werden. Es ist darauf zu achten, dass der Übergang von der Klebestelle zum natürlichen Zahn möglichst fließend gestaltet wird.
Niedrig gefüllte Komposite (Flow):
Diese Komposite hinterlassen bei dem Patienten eine spürbar glatte und komfortable Oberfläche.
Hoch gefüllte Komposite:
Dieser Kunststoff ist durch den höheren Füllkörperanteil zwar widerstandsfähiger gegenüber Abrasion als Flow, jedoch empfindet die Zunge einen hoch gefüllten Kunststoff als rauer. Die Rauigkeitsempfindung kann durch ein nachträgliches Auftragen einer Schicht Bonding vermindert werden.